Seit Jahren reisen wir nach Skandinavien, wo wir jahrtausendealte Gletscher, mystische Wälder, weitläufige Fjelllandschaften und tanzende Nordlichter fotografieren. Doch vor allem sind es die wilden Tiere, die unsere Herzen höher schlagen lassen: Moschusochsen, Rentiere und Polarfüchse werden zu echten Kunstwerken, wenn sie im sommerlichen Abendlicht oder im Winter bei -15°C vor unserer Linse auftauchen.

Es ist Herbst. Stundenlang liegen wir auf dem Boden inmitten eines riesigen Steinbruchs, bis sich endlich etwas bewegt. Ein junger Polarfuchs huscht durch die Landschaft, er schnuppert umher und scheint uns kaum zu bemerken. Jetzt zählt jede Sekunde, bloss keine hastigen Bewegungen oder Geräusche machen. Fast regungslos beobachten wir die Szene. Der Fuchs legt sich nieder, schliesst seine Augen und schläft nur wenige Meter von uns entfernt ein. Die Kamera klickt. Als wir zu unserem VW Bus zurückkehren, durchströmt uns ein Glücksgefühl. Auf diesen Moment hatten wir tagelang gehofft, all die Strapazen der letzten Wochen haben sich gelohnt.

Es sind genau solche Erlebnisse, die unsere Erkundung der grössten Nationalparks in Norwegen und Schweden prägen. Wir haben ein Auge für die grossen und kleinen Naturwunder, sei es der Blick aus dem Schlafsack hinauf zum Sternenhimmel, die Farbspiele im verwitterten Gestein oder im Nebel tanzende Schmetterlinge und Motten. Wir nehmen uns Zeit und suchen das, was im Verborgenen liegt. Dafür leben wir mal im VW Bus, mal im Zelt und sogar in einer kleinen Holzhütte, die abgelegen inmitten einer von knorrigen Bäumen bewachsenen Hügellandschaft steht.